Sorgfalt im Umgang mit dem Schlafsack – Pflege für lange Lebensdauer
Der Schlafsack ist ein hochwertiges Ausrüstungsstück, welches draußen zumindest Bequemlichkeit verschafft, im Winter oder in den Kälteregionen sogar das Überleben sichert. Dazu kommt, daß ein wirklich guter Schlafsack auch nicht gerade billig ist. Deshalb wird es selbstverständlich sein, daß Du Deinen Schlafsack pfleglich behandelst. Einige Tips folgen dazu hier:
Lagerung des Schlafsacks während der Nicht – Nutzung
Zu Hause darf Dein Schlafsack entspannen! Und das im Wortsinn – er braucht ein trockenes, dunkles Lager, wo er aufgelockert und ohne äußeren Druck liegen kann. Dunkel, um schädliche UV-Strahlung von den Kunststoff- Fasern der Außenhülle fernzuhalten. Und locker, damit die wärmedämmenden Fasern der Isolierung möglichst entspannt liegen, restlos durchtrocknen und ihre Spannkraft erhalten.
Ein guter Platz, um den Schlafsack zu lagern, ist in einer Ecke des Kleiderschranks, wo nicht so oft rumgekramt wird – unter der Stange mit den Anzügen z.B. oder in einem oberen Fach, wo Alltagskleidung eher nicht liegt, weil Du schlechter rankommst. Wenn nicht sowieso schon vom Hersteller des Schlafsacks ein großer Lagerungs – Beutel für zu Hause mitgeliefert wurde, ist z.B. ein älterer großer Baumwoll – Kopfkissen – Bezug eine gute Lagerhülle.
Auf keinen Fall darf der Schlafsack im engen Transportbeutel bleiben. Dort sollte er tatsächlich nur während der Reise sein – und auch dann nur, wenn er wirklich im Rucksack mitgetragen wird. Vor der Einlagerung sollte der Schlafsack ein, zwei Tage breit ausgelegt und zwei mal „gewendet“ gut durchtrocknen können.
Mit dem Schlafsack unterwegs
Bist Du auf Tour, kommt es auf kleinstes Packmaß an, damit Du Deine Siebensachen alle mit dem Rucksack transportieren kannst. Dafür darf der Schlafsack dann auch mal in den Transportbeutel gestopft werden und, soweit vorhanden, sogar noch mit Kompressionsriemen fest zusammengepreßt werden. Aber wirklich nur dann! Übrigends steht hier nicht umsonst „gestopft“! Warum gestopft? Ein Schlafsack sollte nicht zusammengelegt und dann verpackt werden. Wird er regelmäßig im gleichen Muster gefaltet, können in der Isolierung Brüche entstehen und dadurch Wärmebrücken. Deshalb wird der Schlafsack für den Transport in den Beutel Stück für Stück gestopft, am Besten mit dem schmalen Fußende zuerst. Machst Du das immer gleich, weißt Du auch im Dunkeln, daß als Erstes die Kapuze aus der Hülle kommt und Du den Rest nach unten zum Fußende hin auf der Isomatte auslegen kannst.
Bist Du am Lagerplatz und Dein Zelt steht, solltest Du Dich sofort um Deinen Schlafsack kümmern. Also – Isomatte ausrollen und gleich den Schlafsack ausbreiten. Auch das gehört zur Schlafsack Pflege! Meine Empfehlung: Stück für Stück den Schlafsack gründlich aufschütteln, so daß die zusammengepreßte Isolierung wieder entspannt, „enthakt“ und durchlüftet wird. Besonders in kalten Nächten ist meiner Meinung nach der Unterschied deutlich spürbar. Nimmst Du den Schlafsack erst kurz vor dem Schlafen aus der Hülle und legst Dich ohne Aufschütteln oder nur nach einem kurzen „Luftschwung“ in die Daunen, ist die Wärmeisolierung wesentlich schlechter.
Sollte der Schlafsack unterwegs doch mal naß werden, bemühe Dich schnellstmöglich um Trocknung an frischer Luft, aber ohne knallige Sonne.
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Reinigung und Wäsche von Schlafsäcken
Zur Schlafsack Pflege gehört auch die Reinigung. Ist die Oberfläche unterwegs dreckig geworden, kannst Du das mit einer weichen Bürste versuchen, trocken auszubürsten. Wenn Du den Schlafsack lange in Gebrauch hattest oder dieser sehr stark verschmutzt ist, kannst Du ihn waschen. Einige outdoor- Geschäfte bieten auch die Annahme von Schlafsäcken zur professionellen Reinigung an.
Schlafsack – Inlett vermeidet Komplettwäschen
Gewaschen werden sollte ein Schlafsack möglichst selten! Ich benutze so gut wie immer einen Innenbezug, ein Schlafsack – Inlett*. Dieses verhindert zu schnelle Verschmutzung und ich kann es herausnehmen und extra waschen. Außerdem verbessert ein Inlett die Wärmeleistung vom Schlafsack noch einmal ein Stück. Es gibt einfache Baumwoll – Inletts, z.T. auch Kunstfaser – Inletts (wobei ich Kunstfaser auf der Haut überhaupt nicht mag – ein Grund mehr, ein Baumwoll- Schlafsack – Inlett zu verwenden). Besonders hochwertig und leicht, aber entsprechend teurer sind echte Naturseiden – Inletts für den Schlafsack.
Waschmittel für die Schlafsack Pflege von Isolierfüllung abhängig
Möchtest Du den Schlafsack waschen, kommt es auf das Isolier – Material an. Ob Daune oder Kunstfaser, danach richtet sich vor allem das Waschmittel.
Einen Kunstfaser – Schlafsack kannst Du mit einem sparsam dosierten Vollwaschmittel bei 30°C mit der Waschmaschine waschen.
Für Daunen- Schlafsäcke gibt es spezielle Daunen-Waschmittel*. Diese solltest Du auch verwenden! Dann kannst Du auch diesen Schlafsack im Schonwaschgang bzw. Woll- Waschgang bei max. 30°C in der Waschmaschine waschen. Wenn überhaupt, dann nur sanft schleudern. (Ggf. informiert die Waschanleitung auf dem Daunen-Waschmittel noch über genauere Verfahrensweisen). Zum Waschen in der Maschine sollte nur der Schlafsack allein eingelegt werden, keine weitere Wäsche (Druck vermeiden).
Trocknen des Schlafsacks nach einer Wäsche
Haben die Daunen Deines Schlafsacks eine Schutzbeschichtung bzw. Ausrüstung gegen Nässe, kann es sein, daß Du diese nachimprägnieren mußt. Auch dafür gibt es spezielle downproof Imprägnier-Mittel* mit jeweils eigener Benutzungs – Anleitung.
Ansonsten sollte der Schlafsack nach der Wäsche an einem schattigen Platz luftgetrocknet werden. Auf keinen Fall im Trockner! Da würde die isolierende Füllung möglicherweise verklumpen, außerdem werden viele Fasern der Außenhülle abgerieben und der Schlafsack nimmt auf verschiedene Weise Schaden.
Auch auf die Wäscheleine gehört ein Schlafsack nicht. Die nasse, schwere Füllung würde sich, der Schwerkraft folgend, zusammenpressen und an der Falte über der Leine kann eine Bruchkante entstehen. Besser ist es, den Schlafsack zur Trocknung über die ganze Fläche eines Wäschetrockner – Ständers zu legen oder auch über die Latten einer Gartenbank. So verteilt sich das Gewicht besser und die Luft kann trotzdem alle Feuchtigkeit aus dem Schlafsack abtransportieren. Viel Zeit lassen! Öfter mal wenden und aufschütteln. Selbst wenn sich der Schlafsack oberflächlich trocken anfühlt, können im Inneren der Isolierung noch feuchte Bereiche sein. Deshalb lieber nach der Schlafsack Pflege ein paar Tage offen liegen lassen und dann erst wieder locker im Schrank einlagern.
Fazit
So behandelt kann ein Schlafsack über mehrere Jahre ein guter Begleiter bleiben. Selbst wenn die Wärmedämm – Leistung nachläßt und eventuell für den Winter nicht mehr ausreicht, ist das gute Stück für 3 wärmere Jahreszeiten oftmals noch zu gebrauchen.
Bildquelle: titel – Photo by Scott Evans on Unsplash, Produktfotos – Hersteller/ Händler